Schwarzwaldrundfahrt, 12./13./14.09.2015


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1. Etapppe: Zürich - Schluchsee

Das Wetter meint es mit uns wider Erwarten gut am Samstagmorgen. Der Föhn drückt die angekündigten Regenwolken vom Alpenbogen weg und das Meo Bici Werksteam macht sich von der Zentrale an der Nägeligasse aus auf den Weg. Über Bucheggplatz und Affoltern führt unser Weg hinter dem Katzensee nach Dielsdorf und über Bachs nach Kaiserstuhl. Auf deutscher Rheinseite geht es via Bergöschingen über den ersten Hügel nach Griessen in den Klettgau. Der in Erzingen beim Italiener geplante Mittagshalt fällt aus: das Ristorante ist geschlossen. Nicht so (zurück in der Schweiz) in Hallau, wo wir in der Trattoria La Calabrisella perfekte Spaghetti Vongole als Brennstoff für das zweite Etappenstück geniessen. Vom Hallauer Berg eröffnet sich das vom Föhn immer noch blankgeputzte Alpenpanorama und nach der Abfahrt nach Schleitheim beginnt in Stühlingen der Anstieg in den Schwarzwald. Von der L169 biegen wir nach Bettmaringen ab und tauchen im Tal der Steina in den schwarzen Wald ein. Entlang der L159 und L170 erreichen wir auf knapp 1000 MüM Rothaus, wo die gleichnamige Brauerei ihre Produktionsstätte als Wallfahrtsort inszeniert. Der Rummel ist beeindruckend. Mit einem Tannenzäpfle-Pils geweiht setzen wir unsere Fahrt fort und kommen wenige Kilometer später in Schluchsee und unserem Übernachtungsort Hotel Schwörer an. 96Km-1600Hm

2. Etappe: Schluchsee - Schauinsland

Der Föhn drückt weiter und wir können unsere Weiterfahrt entlang des Schluchsees bei trockenem Wetter und angenehmen Temperaturen beginnen. Über das Äulemer Kreuz, den ersten kleinen Pass, geht es in die Abfahrt in Richtung St. Blasien. Der Asphalt ist der Autonation Deutschland entsprechend perfekt, der Verkehr noch spärlich, es kann gerast werden. In Claudios Eis- und Café-Laden wird der obligatorische Café-Halt fällig. Wili klärt uns später darüber auf, dass St. Blasien mit dem in weissem Marmor gebauten Dom noch andere Sehenswürdigkeiten zu bieten hätte. Über die L150 und die K6590 erreichen wir nach 5 Kilometern und 200 Höhenmetern den Übergang in Richtung Dachsberg. Knapp 9 Kilometer (mehrheitlich Abfahrt) später biegen wir rechts auf die K6591 ab, die uns immer im Wald und stetig leicht ansteigend nordwärts an der Gletschermühle Krai-Woog Gumpen vorbei nach Todtmoos führt. Zwischen Todtmoos und Todtnau wartet mit dem Weissenbachsattel ein weiterer kleiner Schwarzwaldpass mit angenehmen Steigungsprozenten in Aufstieg (270 Höhenmeter) und Abfahrt (500 Höhenmeter). Der Schlussaufstieg nach Notschrei (der Pass heisst wirklich so!) ist mit 480 Höhenmetern im Bereich von 5-8 Steigungsprozenten zwar länger aber ebenfalls sehr angenehm zu fahren. Einzig der motorisierte Verkehr nervt. Die Strasse bildet die Hauptverbindung zwischen Freiburg i.B. und dem oberen Wiesental. Auf der Passhöhe (1119 MüM) biegen wir auf die L124 in Richtung Schauinsland und 3.5 Kilometer später auf die gefürchtete K4958 ab, die Schauinsland vom Münstertal her mit bis zu 18 Steigungsprozenten erreicht. Wir biegen nach 2.7 Kilometern Abfahrt links ab und erreichen nach kurzem Anstieg unseren zweiten Übernachtungsort, den Zähringerhof, von dem aus sich bei immer noch bestem Wetter ein wunderbares Panorama über die obere Rheinebene und die Vogesen eröffnet. 84Km-1800Hm.

3. Etappe: Schauinsland - Basel

Mit dem Wetterglück hat es nun ein Ende. Der Wetterbericht und die Radarbilder künden Niederschlagszonen und deutlich tiefere Temperaturen an. Die letzte Etappe hätte aus dem Münstertal heraus ein paar schwerere Aufstiege und Abfahrten in Richtung Kleines Wiesental vorgesehen. Wir ändern die Strecke zu einer Flachetappe ab. Nach der teilweise sehr steilen Abfahrt erreichen wir das Münstertal und nach 10 Kilometern in Staufen i.B. die Rheinebene. Bei Neuenburg überqueren wir den Rhein und fahren auf französischem Boden und Velowegen Richtung Süden. Einem heftigen Regenguss entgehen wir unter dem Vordach der Mairie in Niffer. Eine halbe Stunde später können wir aber bei trockenem Wetter weiterfahren. Der Veloweg folgt nun dem Rhein-Rhone-Kanal. Leider ist der nichtasphaltierte Treidelpfad durch den Regen mit vielen Pfützen nur mühsam zu befahren und wir weichen für die letzten 15 Kilometer auf die D66 in Richtung Saint-Louis und Basel aus. Die SBB bringt uns zurück nach Zürich. 79Km-250Hm.

Verfasser: Urs Christen 2015